Pressemitteilung: 14.04.2001

Rund 25 000 Fische im Datennetz

Das weltweit größte Datensystem über Fische wird künftig von Kiel aus betreut. Das Institut für Meereskunde sei von sofort an für den Internet-Katalog FishBase verantwortlich, teilte die Einrichtung am Donnerstag mit. Damit habe sich Kiel gegen Konkurrenten in Stockholm und Paris durchgesetzt.

FishBase ist ein Internet-Katalog mit umfangreichen Informationen über jede Fischart der Erde. Alle weltweit bekannten 25.270 Arten werden beschrieben und mit Fotos, Karten, Grafiken und breiten Forschungsergebnissen dargestellt, erklärte Projektleiter Rainer Froese. Das Projekt FishBase wird von Kanada, Schweden, Frankreich, Belgien, Deutschland, der EU und der Weltfischereiorganisation getragen.

Die weltweit 550 Mitarbeiter hätten bislang mehr als 100.000 Namen der existierenden Fische mit entsprechenden Informationen zusammengetragen. Das System richte sich nicht nur an Wissenschaftler, sondern auch an Fischer, Züchter, Angler oder Taucher. Allein im März hätten 100.000 Interessierte aus 121 Ländern FishBase genutzt. "Wir haben einen weit größeren Zuwachs als jede Erotik-Seite", sagte Froese.

Das System informiert nicht nur über Laichzeiten oder Populationsgrößen, sondern auch über Eigenarten bestimmter Fische. Demnach ist der auch in der Nordsee vorkommende Seeteufel bis zu zwei Meter lang, skurril anzuschauen und ebenso harmlos wie schmackhaft. Nur sieben Prozent der Fischarten leben im offenen Meer, der Rest am Boden, an Riffen oder in der Tiefsee.

Gefährlich für den Menschen seien 848 Arten, zumeist verletzend, wie der Hai, oder giftig, mit Stachel oder Körpergift. Bei 38 Arten seien sogar die vom Zitteraal bekannten Stromstöße auch für einen Menschen gefährlich. Zum Teil haben sich bei dem System auch die Pragmatiker durchgesetzt: Zu einigen Fischarten liefert FishBase gleich Rezeptvorschläge mit. (URL: Fisch-Datenbank: http://www.fishbase.org/)

© 14.04.2001 bild der wissenschaft, dpa


F. Nevoigt, 14.06.2001   Übersicht: Pressemitteilungen