Pressemitteilung: 10.04.2001

FishBase-Koordination seit Januar 2001 am IfM in Kiel

Der Name FishBase steht für das weltweit größte und umfassendste Informationssystem über Fische. FishBase ist eine Art elektronisches Lexikon mit Bildern, Karten, und Schlüsselinformationen über alle Süß- und Seewasser Fische der Welt mit zur Zeit insgesamt mehr als 25.000 erfassten Arten. Das System wurde mit Unterstützung von der Europäischen Gemeinschaft ursprünglich für Wissenschaftler und Fischereimanager in Entwicklungsländern entwickelt um die dort benötigte Fakten und Management-Instrumente in leicht zugänglicher Form von CD-ROM oder über das Internet zur Verfügung zu stellen. Neben der wissenschaftlichen Nutzung von FishBase gibt es aber inzwischen zahlreiche Anwender aus aller Welt die dieses Informationssystem über Fische aus den unterschiedlichsten Gründen nutzen um für sie Wissenswertes über bestimmte Fischarten zu erfahren. Dazu gehören u.a. Sportfischer, Taucher, Fischzüchter, Aquarianer und der Zierfischhandel. Im April dieses Jahres wurde die Internet-Version von FishBase von über 1 Millon Interessenten aus etwa 121 Ländern aufgerufen. Am häufigsten wird FishBase zur Zeit von Nutzern aus Europa und der USA aufgerufen.


Obgleich FishBase für alle Fischinteressierten etwas bieten kann, so ist es doch in erster Linie ein Informationssystem der Fischereiwissenschaft mit inzwischen aber auch zahlreichen Schnittstellen zu anderen biologischen und physikalisch-ozeanographischen Disziplinen. Die langfristige und verantwortungsvolle Nutzung der Fischbestände ist ein Hauptanliegen von FishBase, und es bietet dazu sowohl anspruchsvolle Werkzeuge und Daten als auch einfache, wirkungsvolle Methoden an, die in Entwicklungsländer eingesetzt werden können wie zum Beispiel Poster die für wichtige Fische die Größe der Geschlechtsreife zeigen. Das ermöglicht den Verbrauchern solche Fische zurückzuweisen, die sich noch nicht fortpflanzen konnten.


Im Herbst letzten Jahres wurde ein Konsortium aus 7 wissenschaftlichen Institutionen aus Europa und Canada gegründet, dem aber auch internationale Organisationen wie die FAO und ICLARM angehören. Ziel dieses Konsortium ist es, die dauerhafte Weiterentwicklung und das Bestehen von FishBase zu sichern. Seit Januar 2001 ist die Koordination von FishBase am Institut für Meereskunde in Kiel angesiedelt. Das Institut will in Zusammenarbeit mit Partnern aus verschiedensten Institutionen die zahlreichen mit FishBase verknüpften Datensätze nutzen, um das Verständnis von großen marinen Ökosystemen zu vertiefen, eine wesentliche Voraussetzung für die nachhaltige Bewirtschaftung des Meeres.


Die neueste Version von FishBase auf CD-ROM (FishBase2000) ist ab sofort (Mai 2001) verfügbar, die Internet-Version von FishBase ist über die Webadresse http://www.fishbase.org/ erreichbar. Seit April steht im IfM ein Spiegel-Server zur Verfügung, der den Zugang zu FishBase im Internet für europäische Nutzer von FishBase beschleunigen soll. Die Nutzung dieses Servers wird auch den Interessenten aus dem IfM empfohlen (http://www.fishbase.de/).


Weitere Informationen zu FishBase und den jüngsten Entwicklungen finden sich auf der Homepage von FishBase. Für weitere Kontakte steht der Koordinator von FishBase am IfM, Dr. Rainer Froese, Tel. 0431 597 3907, rfroese@ifm.uni-kiel.de zur Verfügung.

© R. Froese, IfM 10.04.2001


F. Nevoigt, 18.06.2001   Übersicht: Pressemitteilungen